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Unsere Wälder müssen wilder werden

Liebe Freunde der Waldkritik,

mit großer Freude möchten wir Sie auf einen  Vortrag von Herrn Lutz Fähser am 03. Dezember 2015 an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg hinweisen.

Während natürliche Wälder durch jahrtausendlange kontinuierliche ökologische Prozesse charakterisiert sind und alle Lebensphasen in räumlich und zeitlicher Kontinuität präsent sind, haben die Wirtschaftswälder in Deutschland nur eine vergleichsweise kurze Gestaltungskultur, die kaum länger als 300 Jahre zurückreicht.

Herr Fähser wird in seinem Vortrag die Konsequenzen, die sich daraus ergeben ausführlich besprechen. Wir möchten jedem Interessierten den Vortrag deshalb sehr empfehlen!

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DATUM: 03.12.2015 | 18:00 Uhr
ORT: HFR, Hörsaal West

Zum Referenten: Dr. Lutz Fähser war bis zu seiner Pensionierung, Leiter des „Bereiches Stadtwald” der Hansestadt Lübeck. Lutz Fähser studierte Forstwissenschaft in Freiburg und München. Für seine Promotion zum Thema „Das pragmatische Informationssystem von Betrieben” erhielt er 1977 den Wissenschaftspreis der Universität Freiburg.

Über die Grenzen Lübecks hinaus wurde Dr. Fähser bekannt durch das 1994 eingeführte Konzept der „Naturnahen Waldnutzung”. Dieses strebt in den Wirtschaftswäldern u.a. eine hohe Naturnähe an, verfolgt die betrieblichen Ziele mit einem Minimum an Eingriffen und weist auf 10 % der Fläche „Referenzflächen” als Lernflächen für natürliche Entwicklung aus. Dieses „Lübeck-Konzept” erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. von der Europäischen Papierindustrie, von der damaligen Bundesumweltministerin Merkel und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die Ergebnisse von über 20 wissenschaftlichen Arbeiten deuten darauf hin, dass der Lübecker Stadtwald bis zu seiner völligen Umstellung in 25 Jahren optimal strukturiert sein kann. Das bedeutet hohe naturale Produktivität, geringes Risiko, nachhaltig hoher finanzieller Reinertrag und eine intensive Erholungs- und Erlebnisattraktion.

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Artikel im Schwäbischen Tagblatt

Liebe Freunde unserer Initiative,

heute ist ein Artikel zu unserem Bodenschutzkonzept im Schwäbischen Tagblatt erschienen.

Bemerkenswert ist, daß Herr Prof. Schäffer soweit er inhaltlich zitiert wird, durchaus unser Anliegen unterstützt, soweit er jedoch allgemein, als Funktionsträger der Forsthochschule Rottenburg zitiert wird, auf kritische Distanz zu unserer Initiative geht.

Und noch etwas wird in dem Artikel schon mit der Überschrift der Infobox – “Die Spuren lesen und reagieren” – sehr schön deutlich: Man muß nicht ein ausgebildeter Förster sein, um die Zerstörung des Waldbodens wahrzunehmen. Es reicht völlig aus mit wachem Verstand und Empathie für den Wald durch diesen zu gehen, um die Spuren der Bodenvernichtung richtig zu “lesen” und dann entsprechend seinem Mißbehagen öffentlich Ausdruck zu verleihen, so daß dann andere, die dafür verantwortlich sind, hoffentlich “reagieren”.

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Korrespondenz mit Herrn von Wilpert

Sehr geehrter Herr Dr. von Wilpert,

in der Zwischenzeit glauben wir, dass Sie unser Anliegen, zu einer Verbesserung des Bodenschutzes im Schönbuch beitragen zu wollen nicht genügend ernst nehmen. Sie fordern in Ihrem jüngsten Schreiben eine paritätische Auswahl der Schadorte und wissen dabei genau, dass sich das Problem der Schäden ortsgebunden, besonders auf befahrungsempfindlichen Böden darstellt. Zur Begründung führen Sie an, dass wir mit einer alleinigen Auswahl der Orte das Thema dominieren würden. Sie seien in Sorge, dass wesentliche Teile des Problems nicht zur Sprache kämen.

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Korrespondenz mit Herrn Dr. Ißleib

abläßlich des nachfolgenden Leserbriefs:

Leserbrief zum Artikel: Herausforderung für Förster und Forstunternehmen, Holzzentralblatt erschienen am 2. April 2015

Im Artikel ist er um 2600 ha kleiner geraten, der Schönbuch, um den es hier geht. Auffallend ist, dass er nicht als Organismus angesprochen wird. Es genügt das strapazierte Prädikat, „Wald des Jahres“, zu zitieren. „Es habe sich viel getan“… das stimmt, bezieht man sich auf den Kreislauf des Lebens, der von den Akteuren unabhängig, um ein weiteres Jahr fortgeschritten ist.

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Bodenverdichtung in der Forstwirtschaft

Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”,

im Nachfolgenden veröffentlichen wir einen Aufsatz zur Bodenverdichtung in der Forstwirtschaft von Herrn Prof. von Wilpert und Herrn Schäffer. Die Untersuchungen, die dem Aufsatz zugrundeliegen, haben im Schönbuch, genauer bei Weil im Schönbuch stattgefunden. Die Ergebnisse zeigen die ökologischen Konsequenzen aus der unsachgemäßen Befahrung das Feinwurzelsystems.

Immer wieder weisen wir auf unserer Waldkritikseite auf die enormen Schäden, die bei der Holzernte durch unsachgemäße Befahrungen des Waldbodens entstehen, hin, auf die Zerstörung der Vegetation, die Zerstörung des Aufbaus der Humus- und Bodenstrukturen, die Zerstörung des Gasaustausches, die Zerstörung der ordentlichen Wasseraufnahmefähigkeit, die Zerstörung der Symbiose von Pilzen und Feinwurzeln, die Vernichtung von Bodenorganismen usw. usw..

Wenn durch Befahrungen z.B. das Feinwurzelsystem geschädigt wird, obwohl das auch für BW gültige Waldgesetz die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit fordert, dann kann die Holzernte nicht Ausdruck ordnungsgemäßer Forstwirtschaft sein! Bei der Anlage der Rückegassen in Baden Württemberg behauptet die Forstwirtschaft immer wieder einen Flächenverlust von 10% nicht zu überschreiten, andere – hoch kompetente Experten – gehen von mindestens 20 % aus, womit der Bodenverlust bei mindestens 272 000 ha. liegt, darüber hinaus gibt es nach wie vor keine Kennzahlen zur Differenzierung der Schäden!

Natürlich kann man immer wieder versuchen, unsere Kritik lächerlich zu machen, aber die nüchterne Faktizität, die durch die Waldbodenschäden entsteht, die kann man durch “Lächerlichmachen” nicht aus der Welt schaffen und die werden uns Menschen einholen – ob wir wollen oder nicht.

Aber lesen Sie jetzt bitte den Aufsatz von Herrn Prof. von Wilpert und Herrn Schäffer in dem Sie HIER klicken.