Liebe Freunde der Inititiave “Waldkritik”,
wie anderen offiziellen Stellen auch, haben wir unser “Bodenschutzkonzept” Herrn Landrat Bernhard, vom Landratsamt Böblingen zugeschickt.
Am 18. August 2015 haben wir von Herrn Martin Wuttke, Erster Landesbeamter und stellvertretender Landrat beim Landratsamt Böblingen, eine Antwort erhalten, die wir ausdrücklich NICHT auf unserer Webseite veröffentlichen dürfen.
Wogegen jedoch niemand etwas sagen kann, dem es um Transparenz und damit um demokratisches, zivilgesellschaftlich verantwortungsbewußtes Verhalten geht, ist, dass wir hier unser Antwortschreiben an Herrn Wuttke, das wir am 25. August 2015 an Ihn gesandt haben, veröffentlichen, was wir hiermit tun:
Sehr geehrter Herr Wuttke,
herzlichen Dank für Ihre Antwort auf unser Schreiben an Herrn Landrat Bernhard, in dem wir unseren Entwurf für ein Bodenschutzkonzept für den Schönbuch vorstellen und um eine Stellungnahme gebeten haben.
Sie schreiben, dass wir ein Antwortschreiben von ForstBW erhalten werden, das mit den Betriebsteilen des Schönbuchs abgestimmt sein wird.
Zur Richtigstellung der Adressaten unseres Entwurfes in Ihrem Schreiben, wir haben nicht einzelne Wald besitzende Kommunen angeschrieben, sondern allen Schönbuchanrainergemeinden unseren Entwurf gesendet.
Sie schreiben, Bodenschutz bei der Pflege und Bewirtschaftung der Wälder des Landkreises Böblingen unterliege einer hohen Priorität. Dass dieser Vorsatz zumindest im Schönbuch nicht eingehalten wurde und eingehalten wird, war Anlass der Gründung unserer Initiative. Nach unserer Kritik am Ablauf der Holzernte, an einer verständlich unvollständigen Dokumentation der Schäden, eine Inventur der Schäden ist bitter notwendig, haben wir nun einen Entwurf vorgelegt, der dem Ansinnen des Waldgesetzes von Baden-Württemberg in Paragraph 14 Rechnung trägt. Wir verstehen den Entwurf als einen aktiven Beitrag zur Daseinsvorsorge. Bitte sehen Sie dazu auch unsere Webseite: www.waldkritik.de
Dass der Bodenschutz wie Sie schreiben einem ständigen Verbesserungsprozess unterläge, steht außer Frage.
Sie verweisen auf einen weiteren Termin einer Stakeholder-Beteiligung. Da Sie ausdrücklich das Wort „weiteren Termin“ in Ihrer Antwort verwenden, wollen wir zu unseren bisherigen Erfahrungen sagen, dass unsere Vorschläge zur Gestaltung der Inhalte der Programme der bisherigen Zusammenkünfte mit Forst BW in keiner Weise berücksichtigt wurden. Dass wir Vorschläge gemacht haben, wurde gegenüber den Beteiligten nicht einmal erwähnt. Wir können also sagen, dass Forst BW den gesamten Ablauf der Veranstaltungen ausschließlich allein bestimmt hat. Wir stellen mit Fug und Recht fest, dass es eine Stakeholder-Beteiligung trotz FSC-Zertifizierung bisher nicht gibt. Hat man dabei übersehen, dass das Anliegen der Initiative der Versuch ist, mit der Forstverwaltung ein gleichberechtigtes Gespräch führen zu wollen. Die Verbesserung der Abläufe bei der Holzernte, eine deutliche Minderung der Schäden im Wald sind im Sinne einer gemeinsamen Daseinsfürsorge anzuerkennen. Unsere gemeinsame Aufgabe besteht also darin unsere Lebensgrundlagen zu sichern. Mit der Entwicklung eines Bodenschutzkonzeptes für den Schönbuch will die Initiative den Schutz und Erhalt der Beziehung von Boden und Bodenfruchtbarkeit bei der Holzernte befördern, wie dies in Inhalt und Ansinnen von Paragraph 14 des Waldgesetzes von Baden-Württemberg zur Anleitung einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft gefordert ist. Das Konzept stellt eine Verbindung von Standort, Witterung, der durch den Maschineneinsatz ausgelösten physikalisch wirksamen Kräften der Maschinen und den ökologischen Grenzen her die bei der Holzernte unbedingt zu beachten sind.
Wir können uns vorstellen, dass bei der geplanten Veranstaltung am 29.und 30. Oktober unser Entwurf hinreichend Diskussionsraum finden kann. Wir glauben fest, dass alle Beteiligten den Ernst der Entwicklung einschätzen können und deshalb an einer gemeinsamen Lösungsfindung mitwirken wollen. Womit wir nicht einverstanden wären, ist, dass die Veranstaltung der Zielsetzung dient, den dargestellten Mangel zu beschönigen und die von uns gewünschte und nachvollziehbare Mitsprache zu verhindern.
Deshalb bitten wir Sie freundlichst, die vorliegende Planung mit uns abzustimmen, weil wir uns mit konkreten Vorschlägen einbringen wollen.
Wir möchten unseren Teil der Korrespondenz öffentlich machen und hoffen auf Ihr Verständnis.
Wir freuen uns auf Nachricht!
Mit freundlichen Grüßen
INITIATIVE WALDKRITIK
Richard Koch · Harald Kunz · Dr. Andreas Luther
Herzlichen Dank allen, die sich für unser so wichtiges Naherholungsgebiet, den Schönbuch, einsetzen! Dieser Wald ist für mich ein unersetzbarer Ort der Ruhe und Entschleunigung und ein absolut schützenswerter Rückzugsbereich für Tiere; zudem sehr wichtig für das ökologische Gleichgewicht!
Meine eindringliche Bitte an alle Verantwortlichen: Nehmen Sie die Appelle der Schutzgemeinschaft ernst, und helfen Sie mit, zu einer verträglichen Lösung zu kommen!
Immer nur Gewinnmaximierung kann nicht unser oberstes Ziel sein – hier nicht und generell nicht!