Die Forstverwaltung räumt nach langer Abwehr Fehler ein … Das ist beachtlich!
BODENSCHÄDEN IN WALDBIOTOP 7419:6019:96
Liebe Freunde, worum geht es eigentlich?
Wie viele von Ihnen wissen, führt der Einsatz von Holzerntemaschinen zu massiven Bodenschäden. Die Bodenverformung der befahrbaren Waldflächen in Baden-Württemberg liegt dabei über 50 Prozent.
Deshalb hat die Initiative Waldkritik in Zusammenarbeit mit Forstleuten und Bodenkundlern ein Bodenschutzkonzept für den Schönbuch entworfen und stellt dieses mit einem Erläuterungstext hier vor:
Wir wurden von ForstBW und der Interessensgemeinschaft Zugpferde e. V. (IGZ) für den 30.10.2015 in den Schönbuch rund um die Weiler Hütte zu einer Exkursion mit dem Themenschwerpunkt: “Bodenschutz mit Pferd und Technik” eingeladen. Diese Einladung können wir nicht annehmen und haben wie folgt dem Einladenden geantwortet.
Sehr geehrter Herr Rempp,
wir können Ihrer persönlichen Einladung nicht folgen, da die Wahl des Veranstaltungsortes die schweren Bodenschäden, die Anlass unserer Kritik sind ausschließt. Wir haben den Veranstaltern im Vorfeld den Vorschlag unterbreitet, uns die Möglichkeit zu geben, den BesucherInnen unseren Entwurf vorzustellen. Das entsprechende Anschreiben wurde nicht einmal beantwortet. Dabei ist der Entwurf ein wichtiger Beitrag sowohl zur Information als auch zur Diskussion mit den Besuchern. Wir können uns bei der Professionalität der Planungen die Forst BW vornimmt nicht vorstellen, dass dies ohne Grund geschehen ist Wir wollen keine Statisten sein! weiterlesen
Liebe Freunde unserer Initiative,
mittlerweile ist wieder ein Artikel zu unserem Anliegen in der Tageszeitung “Gäubote” Herrenberg erschienen, diesen dürfen wir aus Urheberrechtsgründen allerdings erst in 30 Tagen veröffentlichen, deshalb kann man den Artikel bis dahin nur beim Gäuboten selbst einsehen.
Es gibt allerdings vom Gäuboten selbst eine druckbare Version im Netz, die Sie HIER erreichen können.
Die Forstliche Mitteilungen sind eine bundesweit verbreitete Zeitschrift für die Beschäftigten in Forst und Naturschutz im Organisationsbereich der IG Bauen-Agrar-Umwelt.
In der jüngsten Ausgabe der FM findet sich ein Artikel über unser Bodenschutzkonzept für den Schönbuch, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Klicken Sie HIER
Liebe Freunde unserer Initiative,
heute ist ein Artikel zu unserem Bodenschutzkonzept im Schwäbischen Tagblatt erschienen.
Bemerkenswert ist, daß Herr Prof. Schäffer soweit er inhaltlich zitiert wird, durchaus unser Anliegen unterstützt, soweit er jedoch allgemein, als Funktionsträger der Forsthochschule Rottenburg zitiert wird, auf kritische Distanz zu unserer Initiative geht.
Und noch etwas wird in dem Artikel schon mit der Überschrift der Infobox – “Die Spuren lesen und reagieren” – sehr schön deutlich: Man muß nicht ein ausgebildeter Förster sein, um die Zerstörung des Waldbodens wahrzunehmen. Es reicht völlig aus mit wachem Verstand und Empathie für den Wald durch diesen zu gehen, um die Spuren der Bodenvernichtung richtig zu “lesen” und dann entsprechend seinem Mißbehagen öffentlich Ausdruck zu verleihen, so daß dann andere, die dafür verantwortlich sind, hoffentlich “reagieren”.
Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”,
heute ist in der Kreiszeitung Böblingen ein Artikel über unser Anliegen, etwas hinsichtlich eines effektiven Waldbodenschutzes im Schönbuch zu tun, erschienen.
Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”
nachfolgenden Leserbrief von Herrn Dr. Dietzfelbinger aus Tübingen haben wir letzte Woche im Schwäbischen Tagblatt entdeckt, jetzt haben wir die Genehmigung bekommen, diesen auf unserer Seite zu veröffentlichen, bitte klicken Sie einfach auf Vom Verschwinden einer Kostbarkeit weiterlesen
Lieber Herr Kunz, (Mitglied der Initative “Waldkritik / admin )
guter Artikel ! (in der Stuttgarter Zeitung / admin )
Es ist nicht richtig, dass es nach FSC egal ist, wie die Böden der Rückegassen aussehen. Sie machen immerhin rd. 20 % der Wälder aus, zerschneiden nach unten den Zusammenhang von Wurzel, Bodenpilzen und Bodenwasserströmen und zerstören oben Vegetation, Humusstruktur u.a. und befördern bei Neigung Wassererosion.
Wenn es die “vorbildliche” Anweisung an die Maschinenfahrer gibt, bei sensiblem Wetter nicht zu fahren, dann ist sie sichtbar nicht eingehalten worden, dann ist auf den gezeigten Flächen nichts übrig von der Vorbildlichkeit. Hier hat die ökonomische Seite Vorrang vor der ökologischen.
Letztere ist aber Voraussetzung für den guten finanziellen Betriebserfolg, sofern man sich der gesetzlich vorgeschriebenen “Nachhaltigkeit” verpflichtet fühlt.
Ich freue mich auf das Bodenkonzept !!
Herzliche Grüße,
Lutz Fähser
Liebe Freunde der Initiative Waldkritik,
heute – in der Samstagsausgabe – der Stuttgarter Zeitung ist schon wieder ein Artikel über unsere Initiative und damit über den Wald und seinen Boden erschienen. Es ist klar, jede Redakteurin und jeder Redakteur haben einen leicht anderen Schwerpunkt bei Ihrer Berichterstattung, aber in der Sache selbst, entspricht der Inhalt und unsere Forderungen natürlich dem Artikel in der Südwestpresse von dieser Woche.
Es hat sich leider nur ein kleines Mißverständnis in den Artikel eingeschlichen: Selbstverständlich wird die Initiative “Waldkritik” bis zum Sommer kein eigenes Bodenkonzept vorstellen, sondern wir meinen nur, daß wir vielleicht bis zum Sommer erreichen könnten, daß das Brandenburger Bodenkonzept vom Forst BW bei der Holzernte in der nächsten Saison mit berücksichtigt und ausprobiert wird. Zwar ist der Waldboden in Brandenburg von anderer Art, als z.B. der Boden im Schönbuch, aber das Klassifizierungssystem für die Böden und die Schäden, das im Brandenburger Konzept angewandt wird, könnte man auch auf andere Wälder, wie den Schönbuch übertragen (wir haben darüber ja bereits ausführlich berichtet).
Aber lesen sie jetzt erstmal den Artikel selbst:
der Wald und sein Boden haben es bis auf die Titelseite des Schwäbischen Tagblatts (Ankündigung des Artikels) geschafft, bzw. war es dem Schwäbischen Tagblatt im Tübinger Teil auf der Startseite eine 3/4 Seite wert, unserem Anliegen Gehör zu verschaffen.
Es sieht so aus, als würden inzwischen doch viele Menschen verstehen, daß es hier nicht um das private Querulantentum einiger weniger Querköpfe geht, sondern um die Zukunft des Waldes und seines Bodens. Wenn man den Artikel bis zum Ende liest, dann findet man auch am Ende des Artikels die Meinung des Forst BW zitiert, wonach man die empfindlichen Flächen aus der Waldbewirtschaftung nicht herausnehmen könnte, denn dann (wörtlich Forst BW) “könnten wir die Forstwirtschaft einstellen”.
Es wird also vom Forst BW eingeräumt, das die Böden empfindlich sind, so empfindlich, daß sie nach anderen deutschen Waldwirtschaftskonzepten, nicht befahren werden sollten. Man muß sich fragen, warum der Forst BW es zuläßt, den gesamten Schönbuch zu befahren und zu ernten, wenn er selber zugibt, daß 3/4 der Schönbuch-Böden zu empfindlich sind.
Unsere Forderung ist, das Rückegassen-System in der neuen Feinerschließungsrichtlinie des Forst BW noch mal zu überarbeiten und mehr auf die unterschiedlichen Standorte Rücksicht zu nehmen. Denn schließlich besteht der Schönbuch z.B. aus einem Mosaik der unterschiedlichsten Bodenarten. Über dieses Mosaik – ohne Ansehung der verschiedenen Böden – ein computergerechtes Rückegassennetz zu werfen, halten wir für falsch.
Der Knackpunkt ist, daß auch für Befahrung ungeeignete Standorte systematisch erschlossen werden, wenn man damit nicht aufhört, geht die Bodenzerstörung weiter. Dann ist es egal, ob die Böden durch maschinelle Aufarbeitung oder durch motormanuelle Arbeiten zerstört werden.
Wenn der ForstBW sagt, man könne ja auch bodenschonender Holzseilbahnen einsetzen (wie in Österreich z.B.) und im nächsten Satz dann sagt: “Wir müssen auf den Flächen dann auch mehr Holz ernten für die Wirtschaftlichkeit”, dann ist das eine bewußte Irreführung, denn man muß nur mehr ernten, wenn man eindimensional ökonomisch denkt, wenn man aber auch ökologische Aspekte mit in die Betrachtung hinein nimmt und ihnen sogar Priorität vor ökonomischen Interessen einräumt, dann könnte man erstens aufgrund der ökologischen Wichtigkeit des Waldes das geschlagene Holz verteuern, um bodenschonende Ernteverfahren zu bezahlen, man könnte zweitens mit den schonenden Erntemethoden Werbung machen und drittens wird bei der Bemerkung des ForstBW ganz verschwiegen, daß ja auch der geplante Einsatz von immer größeren Erntemaschinen (Harvester und Forwarder) enormen Holzeinschlag notwendig machen, um die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
Für die genannten Probleme gibt es nur einen wirklich sinnvollen Lösungsansatz: Weniger aber besser ernten und das Wenige teurer verkaufen. Die Priorität muß ganz klar auf der dauerhaften ökologischen Funktionsfähigkeit des Waldes liegen.
Hier kommt jetzt der Artikel:Der Artikel kann natürlich auch direkt auf der Homepage des Schwäbischen Tagblatts gelesen werden: Klicken Sie HIER
Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”,
Till Eulenspiegel ist ein Mensch, der den Herrschenden bisweilen den Spiegel vorzuhalten beliebt! So geschehen am 11.12.2014 bei dem die Initiative “Waldkritik” vom durch den FSC beauftragten Auditor als sogenannte beschwerdeführende Interessengruppe – Neudeutsch ‘Stakeholder’ – geladen war, im Schönbuch die bei der letzten Holzernte verursachten Bodenschäden dem FSC Auditor persönlich zur Kenntnis zu bringen.
Gesagt – getan, wir waren bereit! Doch plötzlich – nur wenige Tagen, ja Stunden vor dem Termin, wurden uns zunächst nur in englischer Sprache die Bedingungen unserer Teilnahme an dem Audit zur Kenntnis gebracht. Nachdem wir von Natur aus vorsichtige Menschen sind, haben wir zunächst versucht, zu einer juristisch verlässlichen deutschen Übersetzung des englischen Textes zu gelangen.
Ein böses Erwachen! Wir mußten feststellen, daß wir uns schriftlich dazu verpflichten sollten, weder während noch nach dem Audit das sogenannte “Maul aufzumachen”. Wir fragen, kann das denn wahr sein, handelt es sich bei einem FSC Audit um ein Zusammentreffen von Mitgliedern eines Geheimbundes, bei dem sich jeder Anwesende dazu verpflichtet, über die Inhalte der Zusammenkunft absolutes Stillschweigen zu bewahren? Ein Schelm der argwöhnt hier könnten bestimmte Interessengruppen Ihr ganz eigenes Süppchen kochen.
Nun! Nachdem wir uns des Inhaltes der procedere-Richtlinien voll bewußt wurden, sahen wir uns dann doch – buchstäblich in letzter Minute – dazu veranlasst, an den Auditor “Herrn K.” folgende Absage-Email zu verfassen:
“Sehr geehrter Herr K.,
da Sie uns bisher (genauer erst seit diesem Montag) den Text zum procedere des morgigen Audit nur auf Englisch überlassen konnten, hat es ein paar Tage gedauert, bis wir uns darüber Klarheit verschafft haben, welche Richtlinien für den morgigen Tag gelten. Wenn wir den Inhalt richtig verstehen, dann ist das procedere für beobachtenden Teilnehmer so geregelt,
daß wir vor Beginn des Audits diese Regeln schriftlich anerkennen müssen,
daß wir nur mitgehen und beobachten dürfen, nicht selbst an der Bewertung aktiv teilnehmen dürfen, daß wir nicht photographieren dürfen UND daß wir uns zum anschließenden Stillschweigen über den Hergang des Audits verpflichten müssen.
Zudem kann der Auditor uns jederzeit ausschließen, wenn wir stören und ob wir stören, bestimmt der Auditor bzw. andere Interessengruppen, jedenfalls nicht wir…
Unter diesen Gesichtspunkten halten wir eine sogenannte “Stakeholder”-Beteiligung für eine reine Farce, um hinterher sagen zu können, “wir haben auch ‘Stakeholder’ am Audit beteiligt”.
Bei solchen intransparenten, undemokratischen Regelungen lehnen wir es ab, die Rolle der Hofnarren zu spielen.
Da wir in dem Audit also nur das Recht haben mitzugehen, die Stellen anzuzeigen und ansonsten zu allem schweigen müssen und eigentlich nur gnädig das Verfahren beobachten dürfen, um dann hinter her sowieso nichts darüber veröffentlichen zu dürfen, halten wir das Ganze für ein derartig unwürdiges Spiel, das nur einer Scheinbeteiligung auf der glänzenden politischen Oberfläche dienen sollen, daß wir uns dafür nicht hergeben werden.
Als Initiative “Waldkritik” sagen wir deshalb hiermit offiziell unsere Beteiligung an dem morgigen Audit ab.
Selbstverständlich überlassen wir es einzelnen Mitgliedern der Initiative selbst, ob Sie als Privatpersonen zu dem Treffpunkt am Saurucken morgen Mittag kommen werden.
Mit freundlichem Gruß
Initiative “Waldkritik”
Harald Kunz / Richard Koch / Rolf Benzinger / Dr. Andreas Luther”
Man muß bedenken, wir hatten uns über Monate recht viel Mühe gegeben haben, die Schäden entsprechend der FSC Richtlinien ordentlich darzustellen. Auf den beiden folgenden Fotos sieht man doch wohl recht gut, wo die Probleme liegen:
Dokumentiert wurden alle Schäden in dem nachfolgenden Bericht:
Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”,
am 6. Februar ist im Herrenberger Gäuboten ein Bericht zur Holzernte im Stadtwald Herrenberg erschienen, aus diesem Artikel hat sich dann ein Briefwechsel ergeben, den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Hier finden Sie u.a. eine fundierte Fachmeinung von unserem Initiative Mitglied, Herrn Koch und natürlich wieder jede Menge Schadensbilder.
Den Briefwechsel II finden Sie wiederum in der Kategorie “Briefwechsel”. Sie können aber auch HIER klicken und gelangen direkt zum Briefwechsel.
Liebe Freunde der Initiative “Waldkritik”,
in den letzten 6 Wochen hat zwischen unserem Mitglied, Herrn Kunz und dem Landrat Walter, dem OB Palmer, bzw. stellvertretend für die beiden letzteren mit Graf Bülow von Dennewitz vom Forst BW in Bebenhausen ein Schriftwechsel stattgefunden, der es wirklich lohnt, hier auf der Seite “Waldkritik” veröffentlicht zu werden.
Um die aktuelle Tages-Chronik der Webseite nicht zu sehr überquellen zu lassen, haben wir für diesen Briefwechsel I und auch künftige Briefwechsel eine eigene Kategorie geschaffen, in der Sie gezielt Briefwechsel nachlesen können. Sie können aber auch HIER klicken und gelangen direkt zum Briefwechsel.
In der Pressemitteilung (siehe unten) der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird genau das angeschnitten was Forstplanung für den Schönbuch sein könnte:
Erholungs- und Naturerfahrungsraum für die Menschen im Einzugsbereich des Mittleren Neckar – Grün für die Menschen und Schutz der Ressourcen, hier des Bodens.
Die Landesregierung hat Ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen, Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 31. Mai 1990, 2 BvR 1436/87, die Bewirtschaftung des Körperschafts-und Staatswaldes, …dient der Umwelt-und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Die staatliche Forstpolitik fördert im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte als vielmehr die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes … und hat dafür zu sorgen, dass das Landeswaldgesetz, hier Baden-Württembergs, eingehalten wird.
Insbesondere gilt:
§ 13 Nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes
Der Wald ist so zu bewirtschaften, dass die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes unter Berücksichtigung der langfristigen Erzeugungszeiträume stetig und auf Dauer erbracht werden
§ 14 Pflegliche Bewirtschaftung des Waldes
Abs. 1 den Boden und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten
Abs. 7 die Nutzungen schonend vorzunehmen.
§ 22 Umweltvorsorge im Rahmen der Bewirtschaftung
Abs.1 Die Umwelt, der Naturhaushalt und die Naturgüter sind bei der Bewirtschaftung des Waldes zu erhalten und zu pflegen.
Die Forstpolitik des Landes, die Übersetzung des ökologischen, sozialen und ökonomischen Grundmusters in der Waldbewirtschaftung des Schönbuch ist trotz FSC-Zertifizierung gescheitert!
Die empfindlichen Böden werden durch die stereotype Übertragung der Feinerschließung und durch eine völlig verfehlte Rückegassenkonzeption zerstört. Wenigstens 2500 ha sind geschädigt!
Zwingend erforderlich wäre es, daß der Forst BW in quantitativer (Anzahl der Schäden) und qualitativer (Grad der Schäden) Hinsicht den Zustand des Waldes und Seines Bodens dokumentiert und veröffentlicht.
Der Schönbuch ist Staats- und Körperschaftswald und somit Bürgerwald und die Bürger lehnen die schonungslose Arbeitsweise der Forstverwaltung ab!
Liebe Freunde der Initiative Waldkritik,
kürzlich hat Herr Daniel Bauer, Landratsamt Böblingen, Abteilung Forst in der Zeitschrift für Forstleute, Forstpolitik und Wald, BDF aktuell, Ausgabe 1, des Jahrgangs 2015 einen Beitrag mit dem Titel: Ein erster Blick zurück, der Schönbuch-Waldgebiet des Jahres 2014 veröffentlicht.
Zu dieser Rückschau hat die Initiative Waldkritik einen Leserbrief verfasst der nun in Ausgabe 2 veröffentlicht wurde. Unsere Bitte, seinen Beitrag auf unsere Webseite stellen zu dürfen, hat das Landratsamt ohne nähere Begründung negativ beschieden…
wir dürfen Ihnen diesen also nicht zeigen und müssen leider hinnehmen, an dieser Stelle auf den allzeit notwendigen demokratischen Diskurs zu verzichten…
Was wir aber machen können ist, wir stellen Ihnen unsere Antwort an Herrn Berner auf die Seite. Hier ist sie!
BdF aktuell/Ausgabe1 2015
Leserbrief zum Beitrag von Martin Berner, ein erster Blick zurück:
Der Schönbuch-Waldgebiet des Jahres 2014
DER SCHÖNBUCH HAT GEWONNEN…
7000 Mausklicks, Auszeichnung – Festreden… 2014,
der Schönbuch hat gewonnen…
Die Fotografin im Wald, der Mensch im Handumdrehen animiert-zurückgelassen
…im Kasten tolle Bilder.
Ins Zeug gelegt!
Für Kritiker Demonstration…Metallpferd, Riesin auf Bändern, ForstBW.
Die Gelbbauchunke plantscht vergnügt.
Ins Zeug gelegt!
Festakt für die Ränge – großes Veranstaltungsprogramm. Ja und der Wald?
Der Schönbuch hat gewonnen! …hat der Schönbuch gewonnen?
Forstwirtschaft ohne Rücksichtnahme auf die Böden zerstört Lebensgrundlagen
– wenigstens 2500 ha Waldfläche im Schönbuch, mehr als 12 000qkm Waldböden in Deutschland?
Ein Unrecht dem es Einhalt zu gebieten gilt!
Entwicklung?
Waldnutzung, Menschen, den Schutz von Lebensräumen, Lebensmustern mit Ihren Lebewesen sich örtlich verbinden lassen, der Schönbuch ein Modell? Die Auszeichnung des BDF als Anreiz und Güte-zeichen für eine konzeptionelle Erneuerung der Forstwirtschaft in deutschen Waldgebieten?
Herr Berner sinniert, die Menschen schätzten ihren Wald, gestiegen seien Erwartungen an die Forstpartie-Bewirtschaftung und ihre Spuren stünden im Fokus. Recht hat er!
Was nach der Auszeichnung bleibt? Nix! Oder vielleicht doch: Einwände, zunehmend wachsender Widerstand der Bürgerinnen und Bürger gegen die rücksichtslose Zerstörung der Böden bei der Holzernte im Schönbuch, der Holzernte in Deutschland!
Harald Kunz, Initiative Waldkritik/ www.waldkritik.de
Ich will für eine Landschaft eintreten die in meinem Leben sehr bedeutsam gewesen ist und bedeutsam bleiben wird… es ist der Schönbuch!
Ebene Fluren, aufsteigende Höhen, Bergrücken, Einschnitte, Hügel, Mulden, Täler modellieren die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere, Menschen, Siedlungen.
Kindheit, ich erinnere mich an Bachläufe an deren Ränder eingefasst mit Sauergräsern, dem Mädesüß mit seinem Duft, bäuchlings liegend den Wurzelausläufern mit den Fingern folgend der Versuch, die Krebse in dem klaren Wasser hinter den Zangen zu erhaschen.
Dem nimmermüden Unterfangen die Elritze mit bloßen Händen zu gewinnen, Buschwindröschen in den lauen Frühlingslüftend bebend, Himbeerranken, Gewitterstürme, Steinpilze an stillen moosgesäumten Orten, farbiges Blattwerk, tiefstehendes Sonnenlicht mit langen Schatten, Nebelschwaden, Schneekristalle, feines Knistern auf der Laubspreu.
Ich spreche von den Buchen, den Eichen in mächtige Kronen aufstrebend, lichtdurchflutet in den Himmel eintauchend, Rippengewölbe, Spitzbögen, Strebepfeiler, Verbindung zwischen Erde und Himmel. Dunklem Fichtengrund in seinen Wipfeln leiser Wind…
Ein Lager angelehnt an die Sturmwurzel einer Fichte, der Boden ausgekleidet mit Moos. Sein Standort geheim, Eingeweihten allein bekannt. Ich erinnere mich an die Zelte, an die Feuer, Gitarren- klang, Lieder… Erfahrungen in der Gruppe
Ich versichere Ihnen, dass ich das keckernde Eichhörnchen kenne, die Haselmaus unter Sträuchern gesehen habe, dass ich mich über das Kreischen des Eichelhähers ärgerte, wenn er meine heimliche Anwesenheit kundtat. Ich habe dem Ruf der Käuzchen gelauscht der vom Mondlicht begleitet an mein Ohr drang. Ganz ohne Furcht im Zwielicht, warme Luft berührte das Hemdchen, den Leib, im Ohr pochte das Blut- aufmerksam ins Dunkle gerichtet.
Ich bin den Besonderheiten der Sandsteinblöcke oberhalb der Schwende gefolgt und zwischen den Moosen, den Gräsern, an den Stammansätzen fand ich die verschiedensten Lebenszeichen. Ich sank an nassen Stellen ein, durchdrang Jungbestände, ließ mich an den Kronen der Buchen nieder.
Ich erinnere mich der Mühe unseren jährlichen Holzvorrat einzubringen – sägend, schleppend, stolpernd, stapelnd, die Abfuhr nach Hause, Langholz das eingekürzt werden musste, gemeinsame Vesper…
Ich kenne die Arbeit mit Spaltblock, Axt und Hacke, weiß Scheite in stabilen Schichten aufzustapeln, empfinde die kalte Winterluft, erinnere mich der Wege mit dem Holzkorb, an die Spächtele und an das Streichholz … ein Feuer machen, warme Zimmer, Küchendüfte, an das Tellergeklirr und den Ruf der Mutter.
Mit dem Untergang der Sonne endeten die Felder und Fluren. Der Blick stieß dann auf einen dunkler werdenden Waldriegel, Abschluss des Sehfeldes – zurück nach innen…
Kriegsende, Ankunft und Neuanfang der Familie in einer kleinen Gemeinde am Rande des Schönbuchs, Orientierungsversuch in einer neuen Umgebung, Eingesessene, die Fremde, damals waren es wir Flüchtlinge, nicht mochten…
In der Landschaft von der ich spreche fand ich die lebensnotwendige Freiheit, die ich vonnöten hatte, in der ich auftauchen konnte
Ich war unterwegs, gewann Einblicke, Naturwissenschaft… Pädagogik, ein Kunststudium in Wien. Ich war an einer Schule tätig. Von meiner Arbeit hat man gesagt, dass ich sie engagiert getan hätte.
Der Lebensraum Wald, die Aneignung der Natur durch den Menschen, die Achtung vor der Schöpfung waren mir wichtige Inhalte in der Erziehung unserer Söhne und in meiner Berufstätigkeit als Lehrer. In Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung Herrenberg ist ein Projekt entstanden, welches durch seine Grundüberlegungen und deren Verknüpfung Anerkennung in Fachkreisen fand.
Ich will für den Schönbuch eintreten, der Ihnen, der mir vertraut ist – dem unsere gemeinsame Wertschätzung gilt.
Um diesen Schönbuch soll es gehen. Anlass dazu ist die Sorge um den Verlust der Bodenfruchtbarkeit. Geologen weisen eindringlich auf Schäden die entstanden sind, auf die Störung der Pufferwirkung, des Filtersystems, auf den Stickstoffeintrag und ganz besonders auf die schweren Störungen durch die mechanische Belastung, ausgelöst durch Forstmaschineneinsätze.
Ein wertschätzender Umgang mit den Böden im Schönbuch ist für uns alle von allergrößter Bedeutung. Ich hoffe und wünsche, dass dies bald gelingen kann.
Liebe Freunde der Initiative Waldkritik,
am 23.1.2015 hat der Forst BW auf Youtube einen Rückblick auf das Jahr 2014, in dem der Schönbuch “Wald des Jahres war” veröffentlicht.
Nichts liegt uns ferner als die “Ewigen Miesepeter” zu geben, die mit ihrer ständigen Nörgelei die wunderbare, feierliche Stimmung des Videos über den Schönbuch und seine edlen, beschützenden und pflegenden Grünen Ritter vom Forst BW, zu durchkreuzen.
Aber seht Euch doch mal die nachfolgenden Bilder an, die wir an einem “normalen” Dienstag, den 13. Januar 2015, im Schönbuch, kurz vor Mittag, fußläufig, in einer knappen Stunde fotografieren haben und leider zur Kenntnis nehmen mußten.
Sieht so ein pfleglicher Umgang mit dem Wald aus, wie er uns im Film des Forst BW weiter unter suggeriert wird? Klar solche Bilder hätten natürlich auch nicht in Drehbuch gepaßt! Zweifellos kann man zu Fuß und bei Radtouren den Schönbuch in all seiner Schönheit genießen, aber, liebe Freunde, woran liegt das, das liegt doch wohl in erster Linie an der Großartigkeit der Natur! Die in ihrer Großzügigkeit immer wieder verzeiht und viele Sünden des Menschen an ihr zu heilen versucht wenn Sie sich auch vieler Orts immer schwerer damit tut, vor allem in Zeiten des Klimawandels!
Was in dem Film dargestellt wird, ist ein Etikettenschwindel. Hier benutzt der Forst BW Leistungen Anderer, in diesem Fall der Natur, um sie sich selbst auf seine Fahne zu schreiben. Hier wäre etwas mehr Bescheidenheit und Ehrlichkeit angebracht!
Dieses wunderbare Naturschauspiel, daß uns der Schönbuch entlang des gesamten Jahreslaufes bietet, ist aber nur die eine Seite, die man aber nicht mit der anderen Seite verrechnen kann und darf und das sind die Wunden, die die Menschen dem Wald und seinem Boden immer wieder zufügen.
Und solange das so ist, werden wir unsere Finger auch in die Wunden legen müssen, ohne die Schönheit der Natur darüber zu vergessen …
Nach dieser kleinen Vorrede, sehen Sie nun die Nachlese des Forst BW zum Schönbuch als Wald des Jahres 2014. . .
Liebe Freunde der Initiative Waldkritik,
anläßlich des Jahres des Bodens haben wir uns entschlossen, in loser Folge immer wieder besonders ‘gelungene Beispiele’ der Bodenzerstörung hier zu veröffentlichen.
Wenn man besonders zynisch sein wollte, was wir natürlich nicht sind, könnte man bei dem obigen Bild auch auf die Idee kommen, daß hier fleißige Hände samt ihrer Maschinen am Werk waren, um möglichst viele neue Feuchtbiotope für die berühmte Gelbbauchunke und ihre Kollegen einzurichten.
Die Fahrspuren halten das Wasser wunderbar, wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, denn der Waldboden wird nach unten hin perfekt verdichtet, sodaß in den nächsten 10 bis 20 Jahren sicher nichts passieren wird, in dem Sinne, daß der Boden wieder seine ursprünglich Lebenskraft zurückgewinnt.
Bei Forstwirtschaft und Waldernte haben wir ein fantastisches Beispiel, wie bei uns ökonomisch ertragreiches Wirtschaften funktioniert, die einen machen die Profite und die anderen zahlen die Zeche, wir holen uns aus dem Wald, was wir für unsere Wirtschaft brauchen und wir geben dem Wald seine eigene Zerstörung zurück. Denn müßten wir nach dem Grundsatz vorgehen, daß niemand sehen kann, daß wir im Wald geerntet haben, müßten wir also die Schäden, die wir anrichten, wieder perfekt reparieren, dann würde das Holz endlich den Preis bekommen, den es wirklich hat und nicht den, der der sogenannte freie Markt generiert.
Wir müssen uns doch alle selbst immer wieder fragen, sollen wir wirklich unsere Lebensgrundlagen zerstören, zu denen nunmal ein intakter Wald auf einem intakten Waldboden gehört, nur um z.B. an billiges Brennholz für unsere neumodischen Palettöfen zu gelangen.
Man muß zugeben, daß ist polemisch argumentiert, aber ist es nicht auch polemisch und lebensverachtend, wenn wir durch unseren Maschineneinsatz in Wahrheit Waldböden zerstören und dann noch gleichzeitig die Feuchtbiotope, sozusagen als moderne Industrieruinen, dann wieder als schützenswert erachten, um ein paar Jahre später 10 Meter weiter wieder neue Bodenzerstörung betreiben …
Fortsetzung folgt!
Sehr gut ist es, wenn die Forstwissenschaft den Spuren der Natur und nicht denen der Maschinen folgt – denn nur dann, folgt die Waldwirtschaft auch den Spuren der Natur!
Deshalb ist es wunderbar, daß man im Leitbild des “Forst Baden Württemberg” auch folgendes lesen kann (Hervorhebungen von der Redaktion / runtergeladen am 28.7.2014 / 22.10 Uhr):
“Zukunft für den Wald, Zukunft für die Menschen.
Unsere Gesellschaft stellt hohe Ansprüche an den Wald. Er soll Holz liefern, dem Wild sowie seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten, zu Spaziergängen einladen, für saubere Luft, ausgeglichenes Klima sowie frisches Wasser sorgen. Diese Ansprüche bilden die Basis unserer Arbeit.
Grundlage unseres Handelns ist der Nachhaltigkeitsgedanke, den wir konsequent anwenden: Dem Wald wird nur jener Rohstoff entnommen, den er auch nachproduziert. Alle Waldfunktionen werden gleichrangig und dauerhaft für heutige und nachfolgende Generationen gesichert.
Hand in Hand mit diesem ökologischen Ansatz geht auch die ökonomische Perspektive: Erwirtschaftete Überschüsse kommen sowohl der Substanz des Betriebes als auch den von uns im ökologischen und sozialem Bereich erbrachten Leistungen zu gute.
Diese Aufgabe verlangt von uns, dass wir zwischen den unterschiedlichen Interessen von Waldbesitzern, Bürgern und Politik vermitteln und sachgerechte Lösungen erarbeiten.
Ein großer Erfahrungsschatz und das Wissen von Generationen kommt uns dabei zu gute; durch Forschung sowie intensive Aus- und Fortbildung sorgen wir dafür, dass uns diese Kompetenz erhalten bleibt.
Die gleichzeitige Erfüllung dieser unterschiedlichen Aufgaben und Erhalt des Ökosystems Wald realisieren wir mit dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft.
Wir schaffen Zukunft – vertrauen Sie uns!”
Quelle: http://forstbw.de/forstbw/leitbild.html
Ja es ist gut, wenn die Forstwissenschaft den Spuren der Natur und nicht denen der Maschinen folgt – denn nur dann, folgt die Waldwirtschaft auch den Spuren der Natur!